Ein ort der hoffnung und wärme

Unser Besuch beim tiergestützten Kinderhospiz Gut Feismann

 

von | Dez. 10, 2024 | 0 Kommentare

Darup | An einem wunderschönen Spätsommertag haben wir das Kinderhospiz Gut Feismann besucht. Der Anlass war der Tag der offenen Tür, und schon beim Betreten des Hofes spürten wir die besondere Atmosphäre dieses Ortes. Auf der historischen Hofanlage, zwischen weidenden Schafen, gemütlichem Schäferwagen und der idyllischen Natur erfuhren wir, wie hier Kinderhospizarbeit mit tiergestützter Begleitung verbunden wird. Die liebe Caro hat uns einen Einblick in ihre beeindruckende Arbeit gegeben – eine Aufgabe, die mit viel Mitgefühl, Engagement und Herzblut erfüllt wird.

Im folgenden Interview erzählt sie uns mehr darüber, wie Gut Feismann Familien in ihren schwersten Zeiten begleitet, welche Rolle die Tiere dabei spielen und wie wichtig es ist, gemeinsam einen Ort der Ruhe und Geborgenheit zu schaffen.

Interview mit Caro Feismann 

Ich: Caro, danke, dass du dir die Zeit für dieses Gespräch genommen hast. Magst du uns erzählen, was genau ihr hier auf Gut Feismann macht?

Caro: Gerne! Wir verbinden hier Kinderhospizarbeit mit tiergestützter Therapie. Unsere Schafe, die Umgebung und die Ruhe hier machen es möglich, dass Familien und Kinder Frieden finden können – selbst in den schwersten Zeiten. Es ist ein Ort, der wirklich etwas verändert, weil man hier die Natur, die Tiere und einfach den Moment spüren kann.

Ich: Das klingt so wertvoll. Was bedeutet Kinderhospizarbeit bei euch konkret?

Caro: Wir begleiten Kinder mit lebensverkürzenden Erkrankungen und ihre Familien. Wenn das Leben eines Kindes zu Ende geht, bieten wir einen Ort, an dem die Familie zusammen sein kann – nicht allein, sondern mit Unterstützung. Gerade die palliativmedizinische Versorgung und die Begleitung der Eltern und Geschwister sind entscheidend. Wir helfen, die Zeit gemeinsam zu bewältigen und als Familie zusammenzubleiben.

Ich: Ihr schafft also eine ganz andere Atmosphäre als in einer Klinik?

Caro: Absolut! Stell dir vor, ein sterbendes Kind liegt nicht in einem sterilen Krankenhausbett, sondern draußen auf einer Wolldecke zwischen den Schafen, an der frischen Luft. Diese Umgebung hilft den Familien, mit der Situation in Frieden zu sein. Es gibt ihnen die Möglichkeit, den Moment zu leben, so schwer er auch ist.

Ich: Das klingt unglaublich einfühlsam. Aber ihr macht noch mehr, richtig?

Caro: Ja, wir bieten auch Auszeiten für Familien mit schwer erkrankten Kindern an. Viele dieser Familien können nirgendwo hinfahren, weil die Pflege ihres Kindes so aufwendig ist. Bei uns finden sie alles, was sie brauchen – Pflegebetten, Hilfsmittel und Unterstützung. Und das Beste: Es ist für die Familien kostenfrei.

Ich: Was bedeutet diese Auszeit für die Familien?

Caro: Sehr viel! Viele Eltern sind erschöpft, weil sie alles geben, um ihr Kind zu versorgen. Dazu kommt die Trauer, die schon mit der Diagnose beginnt – um die Zukunft, die sie sich vorgestellt haben, und um Fähigkeiten, die ihr Kind vielleicht im Verlauf der Krankheit verliert. Jede Person in der Familie trauert anders, und wir helfen ihnen, diese Belastung zu tragen und zu verarbeiten.

Ich: Eure Arbeit klingt wie ein Fels in der Brandung für diese Familien. Wie finanziert ihr das?

Caro: Wir finanzieren uns ausschließlich durch Spenden. Alle unsere Angebote – von der tiergestützten Begleitung über die Pflege bis hin zur Trauerbegleitung – sind kostenfrei für die Familien. Dafür brauchen wir aber viel Unterstützung, denn auch unsere Schafe, das Futter, der Tierarzt und die ganze Infrastruktur kosten Geld.

Ich: Wie kann man euch unterstützen?

Caro: Jeder kann helfen! Ob durch Spenden, Benefizaktionen oder das Teilen unserer Arbeit – alles hilft uns, diese Angebote weiterhin zu ermöglichen. Gerade über Social Media können Aufrufe eine große Reichweite haben.

Ich: Zum Schluss noch eine Frage: Was erwartet die Besucher beim Tag der offenen Tür?

Caro: Sie können sich über unsere Arbeit informieren, erleben, wie wir mit den Tieren arbeiten, und die Atmosphäre hier spüren. Es kommen Menschen mit persönlichem Interesse oder solchen, die selbst in der Familie Erfahrungen mit Trauer und Verlust gemacht haben. Wir zeigen auch, wie wir Sterneneltern begleiten – also Eltern, die ihr Baby vor, während oder kurz nach der Geburt verlieren.

Ich: Sterneneltern?

Caro: Ja, für diese Eltern gibt es oft kaum Raum in der Klinik, um ihr verstorbenes Baby kennenzulernen und zu verabschieden. Wir schaffen hier die Möglichkeit, dass sie ihr Baby in Ruhe sehen, spüren und begreifen können, was ganz wichtig für den Trauerprozess ist.

Ich: Das ist so wertvoll, Caro. Vielen Dank für dieses Gespräch und eure unglaubliche Arbeit!

Caro: Danke, dass du da warst und uns hilfst, mehr Menschen zu erreichen. Es bedeutet uns viel!

 Kinderhospiz

Auszeiten
Sterbebegleitung
Trauerbegleitung

Gut für alle

Gut für alle!
Besuchertage
jeden 1. Samstag im Monat
von 10 bis 13 Uhr
www.gutfeismann.de

Wo?

Coesfelder Straße 38
48301 Nottuln-Darup

Spenden

Wenn ihr diese wunderbare Arbeit unterstützen möchtet, schaut auf der Seite von Gut Feismann vorbei.
Jede Hilfe – sei es durch Spenden oder das Teilen – kann einen riesigen Unterschied machen!
www.gutfeismann.de

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